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von Dr. med. Oliver Meyer-Walters

Gynäkomastie – „Männerbrust“ häufiger als man denkt

14.10.2024

Bei nicht wenigen Männern ist die Brustdrüse so vergrößert, dass sie dem Aussehen einer weiblichen Brust ähnelt. Der medizinische Fachausdruck heißt Gynäkomastie. Die Häufigkeit von Gynäkomastie in der Literatur variiert stark, was möglicherweise auf methodische Probleme in der Erfassung und Klassifikation zurückzuführen ist. In der Pubertät ist eine vorübergehendes Brustwachstum mit 40-70% häufig vollkommen normal und bildet sich ohne Behandlung wieder zurück. Bei Erwachsenen liegt das Vorkommen bei bis zu 30-40% und ist damit gar nicht selten.

Man unterscheidet:

  • Echte Gynäkomastie: Ein- oder beidseitige, teils schmerzhafte Vermehrung des Drüsengewebes
  • Unechte Gynäkomastie (Pseudogynäkomastie): Vermehrung des Fettanteils (Lipomastie)

Die möglichen Ursachen einer Gynäkomastie liegen in Störungen des Hormonhaushalts, Fetteinlagerungen oder in einer ungesunden Lebensführung. Diese Veränderung wird psychisch von den Betroffenen als sehr belastend empfunden. Der Plastisch-Ästhetische Chirurg kann helfen:

Behandlungsmöglichkeiten

Aufgrund moderner Techniken beim Fettabsaugen gelingt die Entfernung einer Gynäkomastie in den meisten Fällen über einen kleinen Einstich an der seitlichen Brustwand. Zunächst wird das Gewebe mit einer speziellen Lösung aufgefüllt. Mithilfe spezieller Kanülen saugt der Plastische Chirurg danach das überschüssige Fett und Gewebe ab. Diese Technik trägt schonend und gleichmäßig das Fett ab und bearbeitet gleichzeitig die männliche Drüse. Nur wenn am Ende der Absaugung ein harter Drüsenkern verbleibt, muss dieser in sehr seltenen Fällen über einen kleinen Randschnitt am Warzenhofunterrand entfernt werden. Bei größerem Überschuss der Haut muss diese gegebenenfalls in einem kombinierten Verfahren gestrafft werden.

Was kann ich selber tun?

Bei ausgeprägtem Übergewicht sollte vor der Operation oder begleitend eine Gewichtsreduktion durch Sport und eine Ernährungsumstellung erfolgen. Ist die Gynäkomastie durch Alkohol-, Cannabis- oder Anabolika-Konsum entstanden, ist vorab eine Verhaltensveränderung zwingend ratsam.

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Über mich

Dr. med. Oliver Meyer-Walters

Seit 25 Jahren bin ich mit Leidenschaft als Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie tätig. In Ihren gewünschten oder medizinisch notwendigen Eingriff fließen umfangreiche Erfahrungen aus tausenden erfolgreich durchgeführten Operationen und Behandlungen.